5. August 2017

Die Rocky Mountains - und zurück


Am Dienstag morgen um kurz nach 4 sind wir ohne Unfälle oder Tickets wegen zu schnellen Fahrens oder Falschparkens wieder in Burlington, Ontario angekommen. Nach fast exakt 4 Wochen (es fehlten nur wenige Stunden), 8849 gefahrenen Kilometern (davon 1200 am Stück), ungefähr 700 Litern Sprit, 3 Zeitzonen, 4 Provinzen, tausenden Moskitos (getöteten, die Stiche belaufen sich auf wenige Hundert), 0 Bären, einer gemessenen Niedrigsttemperatur von 6 und einer Höchsttemperatur von 34 Grad befinden wir uns nun wieder in gewohnter Umgebung.


Wir hatten uns vorgenommen, die fast 1200 Kilometer, die uns an unserer letzten Station in Terrace Bay von Burlington trennten, in einem durch zu fahren und wir haben es geschafft. In Sault Ste. Marie sind wir mit Flipflops und Shorts ausversehen in einem etwas feineren Restaurant gelandet und haben sehr lecker und leicht dekadent gegessen, bevor wir weiter nach Osten und in den Abend hinein gefahren sind. Tatsächlich war das durch die Nacht fahren ein wenig anstrengend, ich bin noch nie Nachts durch eine solche tiefschwarze Gegend gefahren. Keine Städte in der Nähe, keine Beleuchtung, keine anderen Fahrzeuge und dann durch Waldgebiete, es war einfach nur finst're Nacht.

Sonnenuntergang
Die letzten Sonnenstrahlen einfangen

Toronto bei Nacht
Kurz vor 4 Uhr morgens bei Toronto

Unseren letzten Beitrag haben wir kurz vor den Rocky Mountains geschrieben, deswegen zuerst einmal wieder ein paar Tage und Kilometer zurück. In Calgary haben wir das "Studio Bell" besucht, ein wirklich sehenswertes Museum über kanadische Musik. Instrumente berühmter kanadischer Musiker, Technik, Bühnenoutfits, kanadische Bandgeschichten, viele Möglichkeiten zum selber Ausprobieren und einiges mehr.

Studio Bell Calgary
Studio Bell in Calgary

Hinter Calgary beginnen dann die Rocky Mountains. Schon seit ungefähr zwei Tagen war der Himmel ziemlich diesig. Wir haben uns umgehört und es war eine Trübung durch den vielen Rauch der Waldbrände in British Columbia. In Canmore, kurz vor Jasper, haben wir einen ruhigen und relaxten Abend verbracht, den Hot Tub des Hotels getestet und ein wenig nach Feuer riechende Rocky Mountain-Luft geschnuppert. Am nächsten Tag ging es bei Sonnenschein und klarem Himmel weiter nach Norden.

Rocky Mountains Kanada
Zwischen Banff und Lake Louise

Der Lake Louise, ein von mehreren Gletschern gespeister See hinter dem gleichnamigen Örtchen, ist ein besonderer Touristenmagnet und ja, er ist tatsächlich auch wunderschön. Türkisfarbenes, eiskaltes Wasser, blauer Himmel, noch schneebedeckte Berge. Aber es ging mir hier ein wenig wie in Niagara Falls: Schon 5 Kilometer vor dem Ort wurde ein Sammelparkplatz eingerichtet, von dort aus werden die Touristen dann in Schulbussen zum See gefahren, um die Parkplatzsituation einigermaßen im Griff zu haben. Ab der Ausfahrt zum Ort gab es an jeder Kreuzung mit Warnwesten bekleidete Menschen, die den ganzen Tag mit wilden Handbewegungen, die Ampeln und Stoppschilder außer Kraft setzend, den Verkehr regelten, damit die Fahrzeugkolonnen einigermaßen in Bewegung blieben. Trotz allem war der große Parkplatz knackevoll und der vordere Teil des Sees mit Menschen gespickt. Einen großen Unterschied zu den Fällen gab es allerdings, hier waren alle Parkplätze und Shuttlebusse kostenfrei und auch am See selber gab es außer dem riesigen schlossähnlichen Hotel keine künstlichen Attraktionen.

Lake Louise Banff
Der Lake Louise im Banff-Nationalpark

Kurz nach Lake Louise verlassen wir den Trans-Canada Highway und fahren weiter Richtung Jasper-Nationalpark. Der Himmel zieht sich langsam zu, es wird etwas kühler, bis es recht plötzlich anfängt heftigst zu regnen. Wir konnten die Straße fast nicht mehr erkennen und die Temperatur sank innerhalb weniger Minuten um einige Grad. Als wir später in Nieselregen und böigem Wind auf einem Pass anhielten, hatten wir gerade noch 6°. Der Regen hielt noch eine Weile an, erst als wir in die Nähe unseres Campingplatzes kamen, klarte der Himmel wieder auf und die Sonne kam zum Vorschein. Trotzdem blieb es kühl und die Nacht war ziemlich ungemütlich.

Reisetip Rocky Mountains

Krähe
Immer noch keinen Bären gesehen, wenigstens etwas anderes schwarzes.

Gletscher Rocky Mountains
Ein Gletscherrest, über dem sich langsam der Himmel zuzieht

6°, dunkle Wolken, Regen, Wind

Auf dem Weg zum Campingplatz...

Fluss Kanada
...haben wir zufällig noch einen wunderschönen Fluss entdeckt.

Am nächsten Morgen hatten wir keine Lust in der Kälte irgendetwas zu essen zu machen, sind recht bald nach Jasper aufgebrochen, haben uns dort warm gefrühstückt und ein paar Läden in der Stadt angesehen. Das Wetter war immer noch etwas unbeständig und für uns war es schon langsam Zeit, weiter in Richtung Edmonton zu fahren und damit die Rocky Mountains für dieses Mal hinter uns zu lassen.






2 Kommentare:

  1. Hallo ihr Weltenbummler, klingt sehr spannend und riecht nach Abenteuer pur. Sehr gut.

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  2. Warum bekommt man da auch gleich immer so eine Reise-Sehnsucht bei solchen Bildern? :) Guten Rückflug euch!

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